Überbrückungshilfe für Menschen in Armut

Die Stadt Bern startet ein einjähriges Pilotprojekt für Überbrückungshilfen. Es handelt sich um finanzielle Hilfen für armutsbetroffene Menschen, die keine Sozialhilfe beziehen.

Viele Menschen beziehen keine Sozialhilfe, obwohl sie Anspruch darauf hätten. Dadurch drohen sie durch die Maschen des sozialen Netzes zu fallen. Neben Schweizer*innen sind das auch Migrant*innen, die bei Bezug von Sozialhilfe seit 2019 um ihren Aufenthaltsstatus fürchten müssen. Z. B. sind dies Armutsbetroffene mit gültigem Aufenthaltsstatus B, C, F oder L, Sexarbeiter*innen und Sans-Papiers.

Die Überbrückungshilfe dient der Sicherung des Lebensbedarfs für Wohnen, Essen, Kleidung und Gesundheit. Ihr Ziel ist der Schutz vor unmittelbarer Not und die Stabilisierung der finanziellen Situation von betroffenen Personen. Die finanzielle Unterstützung ist grundsätzlich auf 6 Monate befristet und beträgt maximal 3000 Franken pro Person, bzw. 5000 Franken für Paare.

Die Fachstelle Sozialarbeit der römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung (FASA) führt dazu Kurzberatungen durch. In ihnen wird eine Standortbestimmung gemacht und bei Bedarf weiterführende Unterstützung vermittelt. Das Pilotprojekt kostet 220’000 Franken und wird vom «Runden Tisch Armut» der Stadt Bern und von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) wissenschaftlich begleitet.

Anträge auf Unterstützung können von Einzelpersonen, aber auch von spezialisierten Fachstellen bei der Fachstelle Sozialarbeit (FASA) eingereicht werden.